Bewährtes gegen Faserbruch

B&K Offsetdruck Ottersweier setzt weitere TechniFold-Werkzeuge von Uwe Reimold ein

Die B&K Offsetdruck GmbH in Ottersweier im Landkreis Rastatt wurde 1969 von Jochen Kalbhenn gegründet und durch viele clevere Investitionen ständig weiterentwickelt. Im Jahr 1990 stieg B&K in den Rollenoffset ein. Heute sind es drei fünffarbig druckende KBA-Rotationsmaschinen, darunter zwei KBA C16. Sie ist die produktivste und höchst automatisierte Rollenoffsetmaschine für häufige Jobwechsel im 16-Seiten-Segment. Im Bogenoffset arbeitet B&K mit Heidelberg-Maschinen. Eine Zehnfarben-Heidelberg Speedmaster XL 106 ging erst vor einem Jahr an den Start.
Im Jahr 2002 übernahm der Sohn des Unternehmensgründers, Jörn Kalbhenn, die Geschäfte des damals schon auf 210 Mitarbeiter angewachsenen Betriebs. Die Realisierung des Inline-Finishing sowie eine zweite Produktionsstätte (nahe dem Stammsitz Gutenbergstraße) waren seine ersten Maßnahmen für das Unternehmen.

B&K Offsetdruck im badischen Ottersweier beschäftigt in zwei insgesamt 17.200m² großen Produktionsstätten 240 Mitarbeiter aus 16 Herkunftsländern.

Erneuerungen im Detail

Seit 2005 sorgt das Unternehmen Uwe Reimold Druckweiterverarbeitungs- & Verpackungssysteme aus Hochhausen für gekonnt ausgeführte Falzrillungen und Perforationen bei B&K Offsetdruck. Schon seit der drupa 2004 besitzt Reimold das alleinige Vertriebsrecht für die Werkzeuge des britischen Herstellers TechniFold in Deutschland, Österreich, Tschechien und Italien. Die Werkzeuge ermöglichen, direkt im Aggregat auf Werkzeugwellen montiert, das Rillen mittels aus speziellem Kunststoff gefertigten Ringen (Patrize gegen Matrize) auf sanfte Art und Weise.

Uwe Reimold (l.) vertreibt TechniFold-Werkzeuge seit 2004 und ist nicht zuletzt deshalb seit 2005 bei B&K-Geschäftsführer Jörn Kalbhenn (Mitte) sowie B&KVerkaufsleiter Wolfram Oertel ein geschätzter Ansprechpartner.

Das Bruchverhalten bedruckter Papierfasern bei diesem Arbeitsschritt konnte so stark verbessert, damit verbundene Gefahren in der Produktion deutlich reduziert werden. Die prägende Kunststoffpatrize sowie das Gegenwerkzeug mit den Matrizenkanälen sorgen für eine hochwertige Qualitätsrillung. Die Einstellungen von Rillbreite und -tiefe sind variabel ausgelegt. Die Faserlaufrichtung muss nicht generell berücksichtigt werden, die Erfahrung zeigt, dass eine „verkehrte“ Laufrichtung dem Werkzeug teilweise sogar entgegenkommt.
Die Technologie überzeugt an den Falzmaschinen bei B&K bis heute, so dass Geschäftsführer Jörn Kalbhenn und der technikorientierte Verkaufsleiter Wolfram Oertel im Frühjahr 2021 ihr O.K. für den Einbau weiterer TechniFold-Werkzeuge gaben. Drei Sammelhefter, darunter der erst im April 2021 in Betrieb genommene Primera Pro von Müller Martini, und die Finishingaggregate einer Rotation sollten mit den TechniFold-Rillwerkzeugen ausgerüstet werden.

Rückstichgeheftete Broschüren aus dem Sammelhefter, deren Umschläge keinen Faserbruch im Rücken aufzeigen, sind bei B&K Offsetdruck seit dem Einsatz des TechniFold Spine-Creaser eine Selbstverständlichkeit.

Schnell und hochqualitativ

Mit Integration der Spine-Creaser-Werkzeuge sorgte Uwe Reimold Ende Mai 2021 zunächst an einem Sammelhefter für perfekte Rillungen im Umschlaganleger. Danach wurden die beiden anderen Sammelhefter umgerüstet. Im Webfinishing mussten zunächst noch zusätzliche Halterungen von Reimold angefertigt werden, weshalb sich die Testphase etwas verzögerte. Letztendlich sind aber weitere Rüstzeitverkürzungen und ein qualitativer Vorsprung durch die Werkzeug-Installationen entstanden, die sogar während des Arbeitsvorgangs ohne Maschinenstopp nachjustierbar sind.

Investition in die Zukunft

„Ein Unternehmen, das in Zukunftstechnologien investiert, zeigt auch, dass es eine Zukunft gibt, in die es sich zu investieren lohnt“, meint Jörn Kalbhenn. Neben den aktuellen Investitionen in ein neues Hochregallager und eine neue Achtfarben-Bogenmaschine zählt für den umweltbewusst agierenden Betrieb somit auch die aktuell laufende Installation eines Solarkraftwerks auf den riesigen Dachflächen der Betriebsgebäude als zukunftsorientiertes Investment. 750.000 Kilowattstunden Energie soll die Anlage bringen, die B&K selbst nutzen wird, um den CO2-Fußabdruck kontinuierlich weiter zu reduzieren. Neben den Produktionsmaschinen im Werk gilt es inzwischen auch, die „Firmenflotte“ mit neun E-Mobilen und drei Hybrid-Fahrzeugen mit Energie zu speisen. „Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind Themen, an denen wir kontinuierlich arbeiten“, berichtet Jörn Kalbhenn stolz.

Quelle: Grafische Palette Nr. 4/2021